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Service Solutions

Bosch Secure Truck Parking und TRAVIS Road Services: Eine neue Partnerschaft schafft das größte Netzwerk von Lkw-Parkplätzen in Europa

Mit einer neuen Partnerschaft bündeln Bosch Secure Truck Parking und TRA-VIS Road Services ihre Dienstleistungen rund um das Parken von Trucks und stellen Speditionen nun Europas größtes Angebot an buchbaren Stellplätzen zur Verfügung. Für die Nutzer beider Plattformen sind ab Anfang 2023 insgesamt 15.000 Parkplätze an rund 400 Standorten in 14 europäischen Ländern verfüg-bar.

Blick auf einen Lkw-Parkplatz am Rande einer Autobahn

Im Gespräch mit Dr. Jan-Philipp Weers, Leiter von Bosch Secure Truck Parking, und Dennis van Veggel, CEO von TRAVIS Road Service, sprechen wir über fünf Fragen rund um die Partnerschaft, beide Unternehmen und Themen, die die Logistik- und Transportbranche bewegen.

Herr Dr. Weers und Herr van Veggel: Worum geht es in ihrer neuen Partnerschaft? Und warum sind solche Partnerschaften wichtig?

Dennis van Veggel: Lkw-Parkplätze sind sehr gefragt auf dem europäischen Markt. Diese Nachfrage kann durch das bestehende Angebot nicht gedeckt werden. Durch die Kombination unserer Kompetenzen ermöglichen wir es Transportunternehmen, Lkw-Parkplätze zu finden, die ihre Bedürfnisse an noch mehr Standorten erfüllen.

Dr. Jan-Philipp Weers: Travis ist ein spannendes Unternehmen. Wie wir bietet es Lkw-Parkplätze an. Ihr Fokus liegt aber auf Bezahllösungen für Straßendienstleistungen im Allgemeinen, etwa von Waschanlagen oder der Reparatur für Lkw, während wir uns auf technische Parkplatzlösungen konzentrieren. Deshalb sehen wir große Synergien in der Bündelung unserer Ressourcen.

Herr Dr. Weers: Bosch Secure Truck Parking wächst derzeit in Europa, auch mit Zugangs- und Sicherheitslösungen. Worum geht es bei diesen Lösungen und warum sind sie wichtig?

Dr. Jan-Philipp Weers: Gemeinsam mit Partnern entwickeln wir innovative Lösungen, die auf die Bedürfnisse von Logistikunternehmen und Lkw-Parkplatzbetreibern zugeschnitten sind. Unser neues IoT-Gate-Kit (das die einfahrenden Lkw an den Zufahrtsschranken der Areale kontrolliert) funktioniert beispielsweise per Plug & Play und kann an jedem Tor installiert werden. Zudem ermöglicht es eine Reihe von webbasierten Diensten für Betreiber. Darüber hinaus bieten wir eine Videoüberwachungslösung an, die mithilfe von Videoanalysen Frachtdiebstahl auf Parkplätzen erkennt und dann unserer Leitstelle meldet.

Sicherheitslösungen wie diese sind wichtig, da der Frachtdiebstahl weiter zunimmt. Laut aktuellen Studien in der EU gibt es jedes Jahr 90.000 Überfälle auf geparkte Trucks, fünfundsiebzig Prozent der Frachtdiebstähle finden auf ungesicherten Parkplätzen statt. Der finanzielle Verlust allein durch Frachtdiebstahl wird europaweit auf 8,2 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt.

Jan-Philipp Weers schaut lächelnd in die Kamera
Dennis van Veggel schaut lächelnd in die Kamera

Herr van Veggel: Sie haben in der Lkw-Waschindustrie 1994 als One-Man Show begonnen. Mit nichts als einem Hochdruckreiniger und einem Eimer Waschlauge in der Hand, klopften Sie an die Türen der Transportunternehmen und fragten, ob ihre Fahrzeuge gereinigt werden müssen. Heute ist Travis in Europa in großem Umfang vertreten und bietet an über 1450 Standorten Lkw-Dienstleistungen wie Lkw-Waschanlagen, Lkw-Reparaturen und Lkw-Parkplätze an. Was war der Schlüssel zum Erfolg?

Dennis van Veggel: Der Schlüssel zum Erfolg sind Lösungen, die Prozesse für Kunden vereinfachen, mit denen sie nicht vertraut sind. Zuvor hatten sie keine Übersicht über digitale Prozesse. Nachdem wir das verändert haben, erhalten unsere Kunden neue Erkenntnisse über ihre Straßennutzung und wie sie diese effektiv nutzen können. Heutzutage würden wir es einfach Digitalisierung nennen, aber vor ein paar Jahren war dies (und für manche Unternehmen ist es das noch) ziemlich ungewohnt. TRAVIS ist eine Plattform, die Neukunden sofort nutzen können. Sie muss nicht installiert werden - unsere Kunden erstellen einfach ein Konto und können starten. Diese Einfachheit trägt dazu bei, dass Kunden Innovationen leichter anwenden können.

Die Logistikbranche zeichnet sich durch niedrige Gewinnmargen aus. Diese können es erschweren, in Innovationen zu investieren. Auf der anderen Seite kann Innovation ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal sein in einem in erster Linie kommerzialisierten Markt. Das wird für Transportunternehmen in Zukunft den Unterschied machen. Die Digitalisierung und das Nutzen von Plattformen wie unserer wird diesen Unternehmen helfen, zeit- und kosteneffizienter zu arbeiten.

Herr Dr. Weers und Herr van Veggel: Parkplatzmangel, Frachtdiebstahl, Fahrermangel – um nur einige der Herausforderungen der europäischen Logistikbranche aufzuzählen. Was ist Ihrer Meinung nach entscheidend, um diese Probleme anzugehen?

Dr. Jan-Philipp Weers: Wir sind fest davon überzeugt, dass die Digitalisierung der Schlüssel zu diesen Problemen ist. Lkw haben künftig Zugriff auf Echtzeitinformationen, etwa über freie Parkplätze. Navigationssysteme schlagen dem Lkw-Fahrer automatisch passende Parkmöglichkeiten vor und bei Staus storniert das System automatisch eine Reservierung und bucht auf einen neuen Parkplatz um.

Dennis van Veggel: In der Tat. Neben diesen Herausforderungen hat der Stra-ßenverkehr auch einen erheblichen CO₂-Fußabdruck, den wir alle verringern wollen. Im Jahr 2020 war der Straßenverkehr für siebenundzwanzig Prozent aller Kohlenstoffdioxid-Emissionen in Europa verantwortlich. Hier gibt es also viel Einsparpotenzial. Das Erhöhen der Füllmenge und das Verringern der gefahrenen Kilometer tragen wesentlich dazu bei, den ökologischen Fußabdruck in dieser Industrie zu reduzieren.

Mit unserem kombinierten Netzwerk und einer effizienten Plattform wirken wir dem Parkplatzmangel entgegen und geben registrierten Verkehrsunternehmen bessere Möglichkeiten, Emissionen zu reduzieren. Disponenten und Lkw-Fahrer können Dienstleistungen entlang der Route oder in der Nähe ihrer Fahrtziele im Voraus buchen. Wenn Dienstleistungen in der Nähe der Route des Fahrers genutzt werden können, entfallen unnötige Umwege. Man kann also sagen, dass die Planung dieser Dienstleistungen Geld spart und die Effizi-enz steigern kann. Jetzt haben wir unser Netzwerk vergrößert und wirken Sicherheitsrisiken entgegen.

Eine Gruppe von Menschen schaut lächelnd in die Kamera

Herr Weers und Herr van Veggel: Was wird die Zukunft der Logistikbranche prägen? Welche Technologien werden Ihrer Meinung nach entscheidend sein?

Dr. Jan-Philipp Weers: Die wichtigsten Trends in der Lkw-Branche sind Vernetzung, Elektrifizierung und das autonome Fahren. Diese werden das Lkw-Fahren effizienter, flexibler und sicherer machen als alle anderen Verkehrssysteme. Mit unseren Plattformen sind wir Teil dieses Wandels.

Dennis van Veggel: Daten werden in Zukunft der Haupttreiber für Verkehrsunternehmen sein, da datengetriebene Entscheidungen die Grundlage für jeden effizienten Betrieb sind. Algorithmen und künstliche Intelligenz werden immer ausgereifter. Sie können großartige Vorhersagen treffen, zum Beispiel, wie sich Verkehr und Wetter auf die Nutzung von Straßendiensten auswirken.

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