Bosch eCall

Der „Emergency Call“ von Bosch, kurz eCall, ist ein Notrufsystem für Fahrzeuge, das bei Unfällen oder Notfällen automatisch oder per Knopfdruck Hilfe anfordert. Im Falle eines Unfalls registrieren im Auto verbaute Sensoren den Aufprall. Das Notrufsystem baut dann automatisch eine Sprachverbindung zu einer Bosch-Notrufzentrale auf. Mit der Meldung werden bereits Informationen zum Unfall übermittelt, die für die Rettungskette wichtig sind. Dieser so genannte Mindestdatensatz umfasst unter anderem die geografische Position, den Unfallzeitpunkt und die Fahrtrichtung. Bosch übermittelt zudem weitere wichtige Informationen, darunter die Unfallschwere und die Anzahl der Fahrzeuginsassen. Über die Sprachverbindung können die geschulten Mitarbeitenden in der Bosch-Notrufzentrale mit den Insassen sprechen. Wenn nötig, leiten die Mitarbeitenden die Informationen unmittelbar an die zuständige Rettungsleitstelle weiter, welche die Rettungskräfte entsendet.

Der eCall von Bosch ist seit 2012 auf dem Markt. Heute verfügen weltweit 42,5 Millionen Fahrzeuge von mehr als 15 Automobilmarken über den Notrufservice. Der eCall von Bosch ist nicht nur für Neuwagen, sondern mithilfe Smartphone-basierter Lösungen auch für ältere Fahrzeuge bzw. Flottenfahrzeuge erhältlich. Der Notrufservice ist in über 60 Ländern und mehr als 25 Sprachen verfügbar.

Innerhalb der EU wird zwischen dem gesetzlichen eCall, also dem sogenannten EU-112-eCall, und den Notrufsystemen privater Anbieter wie z.B. Bosch unterschieden. Letztere werden auch Third Party Service Provider genannt, kurz TPSP. Beide eCall-Systeme sind gemäß der EU-Verordnung 2015/758 zulässig. Der EU-112-eCall ist serienmäßig in allen neuen Pkw-Modellen eingebaut, die seit dem 31. März 2018 in der EU erstmals auf den Markt gekommen sind. Der Unterschied: Anrufe des EU-112-eCalls gehen direkt in den öffentlichen Rettungsleitstellen ein, die unter der Rufnummer 112 erreichbar sind. Im Unterschied dazu nimmt Bosch eingehende eCalls in seinen Notrufzentralen entgegen und übermittelt nur Informationen echter Notfälle und damit gesicherte Informationen an die Leitstellen. Der Vorteil ist, dass fehlerhafte Alarme, beispielsweise durch versehentliches Drücken der Notruftaste, so herausgefiltert werden – was die Rettungsleitstellen entlastet und Kapazitäten freihält. Ein weiteres Plus bei Bosch: Die Mitarbeitenden der Notrufzentrale bleiben am Telefon und betreuen die verunfallten Personen bis die Rettungskräfte eintreffen. Und das bei Bedarf in einer Sprache, die von der Landessprache des jeweiligen Unfallortes abweicht.